Jedes Jahr machen sich zehntausende Menschen aus ganz Deutschland auf die Suche nach einer neuen Arbeit in der Schweiz.
Damit ist die Schweiz als Arbeitsland in den letzten Jahren sogar noch attraktiver geworden als die USA.
Und das nicht ohne Grund: Jobs in der Schweiz für Deutsche bieten oftmals deutlich höhere Gehälter als in Deutschland, die Wirtschaft ist seit Jahrzehnten sehr stabil und auch der Lebensstandard in der Schweiz gehört weltweit zu den höchsten.
Deutsche werden in der Schweiz als gefragte Arbeitnehmer:innen und Fachkräfte geschätzt und werden Branchenübergreifend gern eingestellt.
Doch wie findet man als Deutsche:r einen guten Job in der Schweiz? Lohnt es sich, als Grenzgänger:in zu arbeiten? Und worauf sollte man bei der Bewerbung achten? Alle Antworten finden Sie hier in unserem vollumfänglichen Ratgeber zur Jobsuche in der Schweiz.
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Was muss man zur Arbeitssuche in der Schweiz wissen?
Die Schweizerische Eidgenossenschaft – so der offizielle deutsche Name des Landes – ist kein Mitgliedsstaat der Europäischen Union.
Dennoch profitieren viele EU-Bürger:innen von Abkommen und Regelungen, die die Schweiz mit Deutschland und der Europäischen Union getroffen hat.
So gehört die Schweiz zum Beispiel zum Schengenraum, wodurch eine Personenfreizügigkeit ermöglicht wird.
Das Freizügigkeitsabkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union vereinfacht die Lebens- und Arbeitsbedingungen für EU-Bürger:innen in der Schweiz enorm.
Deutsche (sowie alle anderen Staatsangehörigen der EU/EFTA-Mitgliedsstaaten) haben grundsätzlich das Recht, in die Schweiz einzureisen, sich in der Schweiz aufzuhalten und in der Schweiz einen Job anzutreten.
Dabei gelten folgende Bedingungen:
Aufenthalt mit Erwerbstätigkeit bis zu drei Monaten
Für eine kurzfristige Erwerbstätigkeit, die maximal drei Monate/90 Tage pro Kalenderjahr anhält, muss keine Aufenthaltsbewilligung beantragt werden.
EU/EFTA-Staatsangehörige müssen sich vor der Arbeitsaufnahme lediglich über ein elektronisches Meldeverfahren anmelden.
Aufenthalt mit Erwerbstätigkeit von mehr als drei Monaten
Wer sich mit einer Anstellung länger als drei Monate in der Schweiz aufhalten möchte, benötigt eine entsprechende Aufenthaltsbewilligung.
Diese wird unter Vorlage eines gültigen Arbeitsvertrages ausgestellt und ist in der gesamten Schweiz gültig.
Die Gültigkeitsdauer der Aufenthaltsbewilligung richtet sich in der Regel nach der Länge des Arbeitsverhältnisses.
Ist das Arbeitsverhältnis auf maximal 12 Monate befristet, wird eine Kurzaufenthaltsbewilligung L erteilt.
Für längere oder unbefristete Arbeitsverhältnisse wird die Aufenthaltsbewilligung B mit einer Gültigkeitsdauer von fünf Jahren erteilt.
Eine Verlängerung ist nach Ablauf der Gültigkeit möglich.
Erwerbstätigkeit in der Schweiz mit Wohnsitz in Deutschland
Viele Deutsche profitieren als sogenannte Grenzgängerinnen oder Grenzgänger vom Arbeiten in der Schweiz und Wohnen in Deutschland.
Dabei kehren sie täglich nach der Arbeit, mindestens aber wöchentlich an ihren Wohnsitz in Deutschland zurück.
Grenzgänger:innen benötigen die sogenannte Grenzgängerbewilligung G.
Diese wird unter Vorlage eines gültigen Arbeitsvertrages mit einer Gültigkeit von maximal 5 Jahren ausgestellt.
Eine Verlängerung ist nach Ablauf der Gültigkeit möglich.
Krankenversicherungspflicht
Alle Arbeitnehmenden in der Schweiz müssen sich spätestens drei Monate nach Arbeitsantritt bei einer schweizerischen Krankenkasse versichern lassen.
Grenzgänger:innen haben unter Umständen die Möglichkeit, sich in ihrem Wohnsitzland zu versichern.
Alle Informationen zu den Möglichkeiten der Krankenversicherung für Grenzgänger:innen finden sie hier: Krankenversicherung für Grenzgänger:innen.
Lohnt es sich, als Grenzgänger:in in der Schweiz zu arbeiten?
Derzeit arbeiten rund 60.000 Deutsche als Grenzgänger:innen in der Schweiz.
Deutsche Grenzgänger:innen in der Schweiz profitieren besonders von den hohen Gehältern in der Schweiz und den vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten in Deutschland.
Mit geringeren Kosten für Mieten und Lebensmittel in Deutschland bleibt oft mehr vom Schweizer Gehalt übrig.
Dafür kann der Steuersatz in Deutschland höher ausfallen als in manchen Kantonen der Schweiz.
Auch bei der Wahl der richtigen Krankenversicherung für Grenzgänger:innen in der Schweiz kann viel Geld gespart werden.
Unsere Experten vom Grenzgängerdienst beraten Sie gern bei der Wahl der optimalen Absicherung!
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Wir empfehlen Ihnen, sich intensiver mit den Vor- und Nachteilen einer Anstellung als Grenzgänger:in auseinanderzusetzen.
Dafür haben wir umfangreiche Ratgeber für Sie zusammengestellt:
Das Handbuch für Grenzgänger:innen in der Schweiz
Lebenshaltungskosten Schweiz vs. Deutschland
Brutto-Netto-Gehaltsrechner für Grenzgänger:innen
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Wie finden Deutsche einen Job in der Schweiz?
Die Jobsuche in der Schweiz unterscheidet sich kaum von der Jobsuche in Deutschland.
Offene Stellen werden meist online ausgeschrieben, etwa in Jobbörsen wie jobs.ch, in sozialen Netzwerken wie LinkedIn, oder auch direkt auf den Webseiten der jeweiligen Unternehmen.
Oftmals kann auch die Agentur für Arbeit in den deutschen Grenzstädten Arbeitsplätze in der Schweiz vermitteln.
Insbesondere die ZAV (die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung) kann gute Auskünfte geben.
Auf der Schweizer Seite der Grenze hat das regionale Arbeitsvermittlungszentrum viele Ansprechpartner:innen, die Sie bei der Jobsuche unterstützen.
Zusätzlich lohnt sich auch ein Blick in die lokalen Zeitungen.
Zur Bewerbung in der Schweiz gehören dann in der Regel ein Anschreiben, Deckblatt, Lebenslauf mit Foto, Motivationsschreiben, sowie Zeugnisse, Empfehlungen, Referenzen, etc.
Welche Jobs werden in der Schweiz gesucht?
Ähnlich wie in Deutschland herrscht auch in der Schweiz ein großer Mangel an Fachkräften.
Da ist es nicht verwunderlich, dass besonders viele Stellenangebote in handwerklichen Berufen zu finden sind.
Doch auch in vielen anderen Branchen wird händeringend nach begabtem Personal gesucht.
Die Top 10 der gefragtesten Berufe in der Schweiz:
- Handwerk (Elektriker, Schlosser, Dachdecker, Mechaniker, …)
- Technische Berufe (Ingenieure, Konstrukteure, Architekten)
- Projektmanager und Fachleute (Juristen, Forscher, Notare, …)
- Kellner:innen und andere Arbeitnehmer:innen im Gastgewerbe
- Fahrer:innen
- Reinigungspersonal
- Buchhalter:innen und ähnliche (Wirtschaftsprüfung, Analyse, etc.)
- Vertriebsmitarbeiter:innen
- Medizinisches Personal
- Office Management, Verwaltung
Welche Jobs werden in der Schweiz am besten bezahlt?
Das Gehalt in der Schweiz liegt im Durchschnitt bei 78.000 Schweizer Franken (CHF) pro Jahr.
Deutlich mehr verdienen Angestellte vor allem im Bereich der Finanzen und Versicherungen, in medizinischen Berufen, oder auch als Pilot:innen.
Dabei machen sich jedoch auch starke Unterschiede von Kanton zu Kanton bemerkbar.
Einen tiefergehenden Einblick zum Thema Gehalt in der Schweiz, wo man am besten verdient und welche Unterschiede es zu Deutschland gibt, finden Sie in unserem Ratgeber Gehalt in der Schweiz.
Wie sind die Jobchancen in der Schweiz?
Die Schweiz gehört zu den größten Volkswirtschaften der Welt – und das trotz der relativ kleinen Bevölkerungsgröße.
Besonders im Finanz- und Versicherungssektor liegt die Schweiz mit Banken und Unternehmen wie der UBS, Credit Suisse oder Zurich Insurance Group ganz weit vorn.
In den Pharma-, Chemie- und Lebensmittelindustrien ist die Schweiz Heimat für einige der weltweit erfolgreichsten und bekanntesten Unternehmen, wie etwa Novartis, Roche und Nestlé.
Schweizer Marken wie Rolex oder Victorinox stehen auf der ganzen Welt für hohe Qualität und Luxus.
Auch in der Tourismusbranche gibt es viel zu tun, ob in den vielen Skigebieten im Winter oder entlang der schönen Seen im Sommer.
Der schweizerischen Wirtschaft geht es gut.
Deutsche Arbeitnehmer:innen werden gern gesehen und bilden die zweitgrößte “ausländische Wohnbevölkerungsgruppe” in der Schweiz (Bundesamt für Statistik, Stand 2020).
Das deutsche Bildungssystem genießt gutes Ansehen.
Besonders im deutschsprachigen Teil der Schweiz (die Nordwestschweiz, die Ostschweiz, Teile des Mittellandes, die Zentralschweiz sowie grosse Teile der Schweizer Alpen), welcher etwa 65% des Territoriums der Schweiz ausmacht, haben Bewerber:innen aus Deutschland gute Chancen auf einen Job.
Welche sind die besten Jobbörsen in der Schweiz?
Stellenausschreibungen in der Schweiz finden Sie vorwiegend in den Jobportalen im Internet. Zu den beliebtesten Schweizer Jobportalen gehören:
jobs.ch
jobagent.ch
jobscout24.ch
monster.ch
jobwinner.ch
jobmarket.ch
indeed.com
stellenmarkt.de
studentenjob.ch
myjob.ch
quereinsteiger-stellen.ch
50plus-jobs.ch
ostjob.ch
home-office-stellen.ch
ictjobs.ch
rocken.jobs
medienjobs.ch
gastrojobs.ch
ronorp.net
Wo findet man Jobs in Grenznähe?
Schweizer Jobs in Grenznähe sind gerade bei Grenzgänger:innen mit deutschem Wohnsitz sehr gefragt, da sie die tägliche oder wöchentliche Pendelzeit stark beeinflussen können.
Besonders beliebt sind daher die Schweizer Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Schaffhausen, Thurgau und Zürich.
Die meisten Jobportale im Internet bieten Filtermöglichkeiten, um spezifisch nach Stellenausschreibungen in diesen Regionen zu suchen.
Zusätzlich hat jeder Kanton ein regionales Arbeitsvermittlungszentrum, welches analog zur deutschen Agentur für Arbeit für die Vermittlung von Jobs zuständig ist.
Neben den lokalen Wochenzeitungen lohnt sich auch ein Blick in die Supermärkte auf beiden Seiten der Landesgrenze.
Hier werden immer mal wieder Ausschreibungen für Haushaltshilfen, Reinigungskräfte, oder Pflegepersonal ausgehangen.
Was muss man bei der Bewerbung in der Schweiz beachten?
Die Bewerbungsunterlagen und das Bewerbungsverfahren in der Schweiz unterscheiden sich nur in wenigen kleinen Punkten von denen in Deutschland.
Zu den Bewerbungsunterlagen gehören traditionell:
- Anschreiben
- Deckblatt
- Lebenslauf (Foto optional, aber gern gesehen)
- Motivationsschreiben
- Anhang (Zeugnisse, Empfehlungen, Referenzen)
In Zeiten der Online-Bewerbung entscheiden sich jedoch immer mehr Unternehmen dafür, nur noch nach den nötigsten Informationen zu fragen, welche direkt in ein Webformular eingetragen bzw. hochgeladen werden können.
Unterschiede bei der Bewerbung für einen Job in der Schweiz:
- Das scharfe ß gibt es in der Schweiz nicht. Wer in der Schweiz grüßen möchte, tut dies also mit eine doppelten s.
- Das Schweizer Notensystem geht zwar auch von 1-6, allerdings ist eine 1 in der Schweiz die schlechteste Note und die 6 die Beste.
- Bescheidenheit punktet. Titel haben in der Schweiz keinen großen Wert, dafür sollten Sie Ihre Erfolge und Fähigkeiten möglichst realitätsnah aufzählen.
- Die Schweiz hat vier Landessprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch) und jede Menge Dialekte. Wir empfehlen, in Ihrer Bewerbung die Sprache der Stellenanzeige zu verwenden.